INSIGHTS

Einblicke in unsere Projekte

Hand schafft Wert

auf der Biennale in Venedig.

Ausführungskompetenz ist die knappste Ressource des 21. Jahrhunderts. Was die Biennale damit zu tun hat?

Das Konzept des Deutschen Pavillons: „Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet“.

WERT NEU DENKEN

Ziel der Initiative Hand schafft Wert: den Wert der handwerklichen Leistung in den Mittelpunkt stellen. Damit unterstützen wir das Konzept des Deutschen Pavillons auf der 18. Architekturbiennale „Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet“ ausdrücklich und holen Arbeitsprozesse am Bau aus dem Schattendasein.

Wert schöpfen.

Wenn Herausforderungen größer und Ressourcen knapper werden, ist neues Denken gefragt. Und dieses neue Denken setzt am besten da an, wo der Wandel am schnellsten sichtbar wird: beim Wert. Wert ist im Wandel und wird radikal neu verhandelt. Wert wird immer mehrdimensionaler und interdisziplinärer. Nirgendwo ist das stärker zu spüren als in der Bau- und Energiewelt.

Der Wert eines Gebäudes hatte schon immer eine ökonomische, eine räumliche und eine zeitliche Dimension. Manifestiert in dem Moment, in dem jemand bereit ist, den bezifferten Gegenwert für Objekt X in Lage Y zu bezahlen. In diesem Wert steckt aber eine Menge mehr als die Summe der Roh- und Baustoffe.

Wenn jetzt also Wohnraum, Energie und Material knapp werden, steigt zunächst einmal der reine Gegenwert. Dabei dürfen der ästhetische Wert und der funktionale Wert nicht außer Acht gelassen werden, sondern neu gedacht werden. Beides leisten planende und ausführende Gewerke seit jeher Hand
in Hand. Ihre Arbeit endet aber nicht – oder nicht mehr – mit der initialen In-Wert-Setzung. Eine Architektur, die Ressourcen schonen und wiederverwenden will, muss die Bewahrung von Wert im zeitlichen Verlauf integral mitdenken. Wer seiner gesellschaftlichen Verantwortung als wirklichkeitgestaltende Disziplin gerecht werden will, muss sich also öffnen und Grenzen überwinden. Grenzen von Gewerken oder Zuständigkeiten, aber auch Grenzen einer Wertermittlung des Bestands oder einer Gewährleistung bei Gebrauchtwerten.

Ausgezeichnetes Beispiel für Weiternutzung und Werterhalt: das Nakasone House, Mexiko-Stadt / Mexiko, von Escobedo Soliz, Grand Prix Winner beim Erich Mendelsohn Preis 2020. „Hier wurde in ein vorhandenes Gebäude mit einfachsten Mitteln und Materialien ein wunderbares Wohnhaus hineingezaubert.“

Wert erhalten.

Das Handwerk hatte schon immer auch die Aufgabe, die technische Gebäudeausstattung instand zu halten, zu warten. Deshalb sind Konzepte, die den Wert-Erhalt ins Zentrum setzen, für das Handwerk eigentlich nichts Neues. Aber die fachhandwerkliche Ausführungskompetenz ist neben physischen Roh- und Baustoffen die knappste Ressource des 21. Jahrhunderts. Die Dimensionen spürt man längst nicht mehr nur im Privaten, wenn man auf einen Handwerkertermin wartet. Denn im Moment wartet eine ganze Gesellschaft darauf, dass die Lösungen, die für die Energiewende so dringend gebraucht werden, auch tatsächlich eingebaut werden. Wenn also die Installationskompetenz zum limitierenden Faktor für den Fortschritt und zum Kostenfaktor für die Volkswirtschaft wird, muss auch der Wert der handwerklichen Leistung gestärkt werden. Das kann man fordern oder eben fördern. Das eine ist ein eher politischer Reflex. Das andere ist ein kooperatives Prinzip, das Zuversicht verbreitet. In allen denkbaren Konstellationen zwischen Industrie, Architektur bzw. Planung und Ausführung spielt das Handwerk eine entscheidende Rolle.
Diese Rolle lässt sich am besten wahrnehmen, wenn Digitalisierung, Marktkonzentration oder auch Fachkräftemangel nicht als Bedrohung, sondern als Chance verstanden werden. Als Chance, mit neuen, mutigen Kooperationen die Zukunft zu gestalten.

Die Jury würdigt ausdrücklich Wert und Wichtigkeit des Handwerks bei der Umsetzung nachhaltiger Konzepte und richtungsweisender Visionen: „Gestützt auf lokale Materialien und die Tradition des örtlichen Handwerks gelingt es dem Konzept, (…) Bescheidenheit neu und raffiniert zu interpretieren.“

Mut machen.

Die Initiative Hand schafft Wert macht sich stark für mehr Wertschätzung und Wertschöpfung im Handwerk. Und für freies Denken neuer Ideen. Viele solcher werterhaltenden und ressourcenschonenden Ideen sind noch zu oft ohne das Handwerk – oder nicht ganz zu Ende – gedacht. Oft blockieren ungeklärte Fragen der Gewährleistung eine pragmatische Umsetzung. Genau dieser Pragmatismus ist an vielen Stellen im Großen wie im Kleinen gefragter denn je. Hier allen baubeteiligten Gewerken ein Gefühl der Sicherheit zu geben, befeuert nicht nur das Suchen und Finden von gemeinsamen Lösungen. Es hebt auch die Kooperation zwischen Architektur und Handwerk auf ein neues, werthaltiges Level. • Warum scheitern wegweisende Entwürfe immer noch daran, dass sich kein Handwerker finden lässt, der sich traut, sie wirklich umzusetzen?
• Warum drohen zukunftsträchtige Geothermie-Großprojekte im Münsterland sich nur darum zu verzögern, weil kein Handwerksbetrieb die bauseits gestellten Wärmepumpen einbauen will – und kann, weil ihm die nötige Zahl an Fachkräften fehlt?
• Oder warum greift die 5-Jahres-Garantie auf die komplett instandgesetzte Designarmatur eines Markenherstellers nur dann, wenn sie von einem Fachhandwerker eingebaut wird?

Die Initiative Hand schafft Wert macht sich als praxisnahes Start-up stark für mehr Wertschöpfung und Wertschätzung im Handwerk und denkt Lösungen dabei in Kooperationen aller baunahen Gewerke.

Werthaltig bauen.

Dass ein neuartiges Versicherungsprodukt Antworten auf diese Fragen liefern kann, klingt vielleicht überraschend. Oder eben naheliegend. Denn die Ideen von Hand schafft Wert schließen an entscheidenden Stellen Lücken in der Gewährleistung. Und überwinden Hürden in der Verfügbarkeit. Die erste Produktlösung Craft Care ist eine Garantieversicherung für bauseits gestelltes Material, die schon vor dem Einbau greift. Das sorgt für ein völlig neues Versprechen von Sicherheit in Bezug auf die Handwerksleistung. Im BtoB-Kontext schafft Craft Care Pro in Haftungsfragen bei bauseits gestelltem Material endlich Klarheit. Verfügbar sind beide Lösungen in einem komplett digitalen Prozess mit maximaler Einfachheit über das Web-Portal von handschafftwert.de.
Der Wert einer neuartigen Lösung bemisst sich in ihrer Anwendung. So verstanden ist „Open for Maintenance“ eine ausdrückliche Einladung an alle baunahen Gewerke, mögliche Anwendungsfälle in allen Bau- und Leistungsphasen auszuloten. Neuartige oder zirkuläre Baukonzepte am eigenen Projekt weiterzudenken. Mit dem Handwerk als Enabler für Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Werterhalt. Für ein gemeinsames Um- und Weiterdenken in Wissenschaft, Industrie und vor allem in der Baupraxis.

Die VHV Versicherungen sind als führender deutscher Bauspezialversicherer strategischer Partner
von Hand schafft Wert und Risikoträger für neuartige Produktlösungen.